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Das wöchentliche Update
Ayvens Mobility Guide, HaPiPro2, Onsemi und mehr
Beitrag vom 26.07.2024
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Die “Ayvens Mobility Guide”-Studie liefert eine globale Analyse zum Fortschritt der Elektrifizierung in den verschiedenen Ländern, die deutsche Bundesnetzagentur meldet über 100.000 öffentliche AC-Ladepunkte in Deutschland, das Forschungsprojekt HaPiPro2 hat erfolgreich ein Konzept zur flexiblen und nachhaltigen Fertigung von Elektromotoren erprobt, Onsemi präsentiert neue SiC-Halbleiter-Generation, Hyundai Mobis zeigt neue Airbags, GKN Aerospace hat das Projekt H2FlyGHT ins Leben gerufen, um ein Wasserstoff-Elektro-Antriebssystem zu entwickeln, Cadillac präsentiert Elektro-Cabrio-Konzept Sollei und Honda das Brennstoffzellenfahrzeug CR-V e:FCEW, das US-Startup Vayu Robotics hat mit dem Vayu One einen autonomen Lieferroboter vorgestellt, der sich mit bis zu 30 km/h auf Radwegen fortbewegt und Kawasaki hat als weltweit erster Motorradhersteller ein wasserstoffbetriebenes Motorrad getestet – das sind unsere Top Stories in Woche 30 des Jahres 2024.
Die “Ayvens Mobility Guide”-Studie liefert eine globale Analyse zum Fortschritt der Elektrifizierung in den verschiedenen Ländern, die deutsche Bundesnetzagentur meldet über 100.000 öffentliche AC-Ladepunkte in Deutschland, das Forschungsprojekt HaPiPro2 hat erfolgreich ein Konzept zur flexiblen und nachhaltigen Fertigung von Elektromotoren erprobt, Onsemi präsentiert neue SiC-Halbleiter-Generation, Hyundai Mobis zeigt neue Airbags, GKN Aerospace hat das Projekt H2FlyGHT ins Leben gerufen, um ein Wasserstoff-Elektro-Antriebssystem zu entwickeln, Cadillac präsentiert Elektro-Cabrio-Konzept Sollei und Honda das Brennstoffzellenfahrzeug CR-V e:FCEW, das US-Startup Vayu Robotics hat mit dem Vayu One einen autonomen Lieferroboter vorgestellt, der sich mit bis zu 30 km/h auf Radwegen fortbewegt und Kawasaki hat als weltweit erster Motorradhersteller ein wasserstoffbetriebenes Motorrad getestet – das sind unsere Top Stories in Woche 30 des Jahres 2024.
- 1. Ayvens Mobility Guide: Neue Studie liefert eine globale Analyse zum Fortschritt der Elektrifizierung in den verschiedenen Ländern
- 2. Deutsche Bundesnetzagentur meldet über 100.000 öffentliche AC-Ladepunkte in Deutschland
- 3. HaPiPro2: Abschluss des Forschungsprojekts zur effizienten E-Motor-Produktion
- 4. Onsemi präsentiert neue SiC-Halbleiter-Generation
- 5. Hyundai Mobis entwickelt neue Airbags
- 6. H2FlyGHT: Neues Projekt für Wasserstoff-Flugzeugantrieb in Großbritannien gestartet
- 7. Cadillac zeigt Elektro-Cabrio-Konzept Sollei und Honda das Brennstoffzellenfahrzeug CR-V e:FCEW
- 8. Autonomer Roboter liefert Lebensmittel mit 30 km/h auf Radwegen
- 9. Kawasaki hat als weltweit erster Motorradhersteller ein wasserstoffbetriebenes Motorrad getestet
- 10. Weitere Kurznachrichten
Eine aktuelle Studie namens „Ayvens Mobility Guide“ von der Leasing- und Dienstleistungsgesellschaft ALD Automotive und dem Autoleasing- und Fuhrparkmanagement-Unternehmen LeasePlan liefert eine globale Analyse zum Fortschritt der Elektrifizierung in den verschiedenen Ländern und zeigt, dass sich der Reifegrad der Elektromobilität in verschiedenen Ländern Europas unterschiedlich schnell entwickelt. Die Studie bewertete insgesamt 47 Länder auf der Grundlage von drei E-Mobilitäts-Reifegraden: Developed (ausgebaut), Transitioning (im Übergang) und Emerging (aufstrebend). Dabei wurden verschiedene Kernfaktoren herangezogen wie die Anzahl an Elektrofahrzeugen (Batterie-Elektrofahrzeuge/BEV und Plug-in-Hybride/PHEV), Ladeinfrastruktur, Besteuerung und Regulierung, Angebot an umweltfreundlichen Antrieben, Relevanz für die Nachhaltigkeit und die Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu Verbrennern.
Die wichtigsten Erkenntnisse sind demnach, dass 13 europäische Länder in die Kategorie „ausgebaut“ (2023 waren es noch 11 Länder) fallen, was auf eine starke Präsenz von Elektrofahrzeugen und günstige Bedingungen für eine weitere Elektrifizierung hindeutet, darunter Deutschland. Am weitesten entwickelte Länder, was die Einführung von Elektrofahrzeugen angeht, sind demnach Norwegen, die Niederlande und Finnland. Die Niederlande sind nach den Studienautoren wiederum das reifste Land in Sachen Ladeinfrastruktur. In 20 Ländern gibt es mittlerweile zudem nach der Studie 100 verschiedene BEV-Modelle. Die Kosten für den Betrieb eines Elektroautos liegen wiederum laut der Studie bei 0,39 Euro pro Kilometer und bei 0,40 Euro für einen Verbrenner. In 13 europäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal und die Schweiz) bleiben die Gesamtbetriebskosten (TCO) für Elektrofahrzeuge damit wettbewerbsfähig (15 Länder in 2023).
Die Bundesnetzagentur hat bekannt gegeben, dass es in Deutschland mittlerweile mehr als 100.000 öffentlich zugängliche AC-Ladepunkte gibt. Insgesamt wurden bis zum 1. März 2024 genau 128.517 Ladepunkte registriert, die eine Ladeleistung von 4,52 Gigawatt bereitstellen. Der überwiegende Teil dieses Zuwachses entfiel auf AC-Ladepunkte, deren Anzahl von 98.216 zum Jahreswechsel auf 103.226 gestiegen ist. Bei den Schnellladern gab es ebenfalls einen Anstieg, von 25.233 auf 25.291.
Aber auch international rückt der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter voran. So wird das finnische Unternehmen Kempower in den nächsten fünf Jahren 200 Standorte der Tankstellenmarke Q8 und des Ladenetzbetreibers Storm in Belgien mit Schnellladestationen ausstatten. Und Fastned kündigte an, sein Netzwerk in Spanien mit dem Bau von zwei neuen HPC-Parks (High Power Charging) nahe Barcelona zu erweitern.
Das Forschungsprojekt HaPiPro2 hat erfolgreich ein Konzept zur flexiblen und nachhaltigen Fertigung von Elektromotoren entwickelt und erprobt. Unter der Leitung des Lehrstuhls für Produktionssystematik (PEM) der RWTH Aachen haben Industriepartner wie Ford, Engiro, Thyssenkrupp Systems Engineering, AMS-Anlagenbau und Berg & Co. Spanntechnik an einer prototypischen Demonstrationslinie gearbeitet. Diese Linie wurde auf dem Werksgelände von Ford in Köln-Niehl errichtet und diente der Herstellung verschiedener Stator-Varianten mit gleichbleibenden Prozesstechnologien. Ein Erfolg des Projekts war die Produktion von Hairpin-Statoren für Pkw und schwere Nutzfahrzeuge wie Elektro-Lkw auf derselben Linie. Die Hairpin-Technologie, eine spezielle Drahtwickelmethode, erhöht den Füllgrad an leitendem Material im Motor und somit die Leistungsdichte. Dadurch soll die Fertigung von E-Motor-Statoren variantenflexibel und damit deutlich effizienter werden.
Der US-Halbleiterhersteller Onsemi hat eine neue Generation von Siliziumkarbid (SiC)-Halbleitern vorgestellt, die erhebliche Verbesserungen in der Effizienz und Leistungsfähigkeit von Elektromotoren und anderen elektrischen Systemen versprechen sollen. Die neuen EliteSiC M3e-MOSFETs bieten nach dem Unternehmen den branchenweit niedrigsten Einschaltwiderstand mit Kurzschlussfähigkeit, was besonders für Traktionswechselrichter in Elektrofahrzeugen von Bedeutung ist. Traktionswechselrichter wandeln den Gleichstrom aus der Batterie in Wechselstrom für die Elektromotoren um. Mit den neuen SiC-Halbleitern können diese Wechselrichter effizienter arbeiten, was zu weniger Wandlungsverlusten und geringerem Kühlbedarf führt. Konkret ermöglicht der 1200-V-M3e in den Leistungsmodulen von Onsemi eine um 20 Prozent höhere Ausgangsleistung im gleichen Gehäuse, was entweder zu einer höheren Reichweite des Fahrzeugs oder zu Kosteneinsparungen durch geringeren Materialeinsatz führen soll.
Hyundai Mobis hat eine neue Generation von Airbags entwickelt. Der „Türmontierte Vorhang-Airbag“ soll sich dabei von unten nach oben entfalten, während beim „Selbsttragenden Beifahrer-Airbag“ die Aufprallkräfte ohne Unterstützung der Windschutzscheibe absorbiert werden sollen. Diese Innovation soll den Schutz der Insassen bei Unfällen weiter verbessern und soll speziell für die Anforderungen moderner Fahrzeugarchitekturen konzipiert sein. So sollen die neuen Airbags eine verbesserte Abdeckung bieten und die Insassen besser vor Verletzungen durch Aufprallkräfte schützen. Derzeit werden sie nach dem Unternehmen in verschiedenen Fahrzeugtypen getestet und sollen bald in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen.
GKN Aerospace hat das Projekt H2FlyGHT ins Leben gerufen, um ein Wasserstoff-Elektro-Antriebssystem zu entwickeln, das neue Maßstäbe für die nächste Generation nachhaltiger Flugzeuge setzt. Mit einem Investitionsvolumen von 44 Millionen Pfund (ca. 52,4 Millionen Euro) ist H2FlyGHT eine Gemeinschaftsinitiative, die zusammen mit Parker Meggitt und den Universitäten Manchester und Nottingham durchgeführt wird. Unterstützt wird das Projekt durch das Aerospace Technology Institute der britischen Regierung.
Ziel von H2FlyGHT ist es, ein integriertes Antriebssystem im 2-Megawatt-Maßstab zu demonstrieren, dass die Stromerzeugung mit Brennstoffzellen, die kryogene Energieverteilung und fortschrittliche kryogene Antriebssysteme umfasst. Der Wasserstoff soll dabei in flüssigem Zustand bei tiefkalten Temperaturen transportiert, gehandhabt und gelagert werden. Dies soll die Nutzlast- und Reichweitenpotenziale des emissionsfreien Fluges maximieren
Cadillac hat das Konzeptfahrzeug Sollei vorgestellt, ein luxuriöses Elektro-Cabrio, das die Zukunft der Marke repräsentieren soll. Der Sollei soll elegantes Design mit modernster Elektromobilitätstechnologie kombinieren, mit einem leistungsstarken Elektromotor ausgestattet sein, der beeindruckende Beschleunigungswerte und eine hohe Reichweite bieten soll.
Gleichzeitig hat Honda in Japan das Brennstoffzellenfahrzeug CR-V: FCEV eingeführt, das Wasserstofftechnologie mit einem Plug-in-Hybridsystem kombiniert. So ist der CR-V e mit einem Brennstoffzellen-Stack der zweiten Generation ausgestattet, der 92,2 kW Strom erzeugt. Zwei Wasserstofftanks sollen den komprimierten Wasserstoff speichern und eine schnelle Betankung in nur drei Minuten ermöglichen. Mit voll aufgeladenen Batterien und voll betankten Wasserstofftanks kann der CR-V laut Honda bis zu 621 Kilometer fahren. Der Plug-in-Hybrid soll außerdem ein 17,7 kWh Lithium-Ionen-Batteriepaket besitzen, das in etwa 2,5 Stunden aufgeladen werden kann.
Das US-Startup Vayu Robotics hat mit dem Vayu One einen autonomen Lieferroboter vorgestellt, der sich mit bis zu 30 km/h fortbewegt. Der Roboter ist etwa so groß wie ein Lastenfahrrad, bewegt sich auf vier kleinen Rädern und soll eine Nutzlast von bis zu 45 kg transportieren können. Kunden können den Roboter per App bestellen, woraufhin er selbstständig Supermärkte ansteuern, von Mitarbeitern beladen und die Lieferung zum gewünschten Zielort bringt soll. Der Vayu One soll dabei bevorzugt Radwege nutzen und kann Zebrastreifen überqueren. Am Ziel angekommen, fährt er auf den Bürgersteig und stellt die Lieferung automatisch ab, wobei der Kunde per App informiert wird. Die Technologie basiert auf einem KI-Modell, das ohne vorherige Kartierung der Umgebung auskommt. Ein noch nicht genannter „großer E-Commerce-Player“ plant laut E-Bike-News.de, 2.500 dieser Roboter einzusetzen, um ultraschnelle Produktlieferungen zu ermöglichen.
Kawasaki hat als weltweit erster Motorradhersteller ein wasserstoffbetriebenes Motorrad, die Ninja H2, öffentlich getestet. Dieser Test fand am 20. Juli 2024 auf dem Suzuka Circuit in Japan statt. Der Prototyp basiert auf einem modifizierten 1000ccm-Vierzylinder-Verbrennungsmotor, der mit gasförmigem Wasserstoff betrieben wird. Zwei große Drucktanks hinter dem Fahrer speichern den Wasserstoff, der in wenigen Minuten wieder befüllt werden soll.Kawasaki hat diese Initiative gestartet, um die Akzeptanz und die technische Machbarkeit von Wasserstoff als nachhaltige Alternative zu traditionellen fossilen Brennstoffen zu untersuchen. Weitere Tests und Entwicklungen sind geplant, um die Effizienz und Leistung der Technologie weiter zu verbessern.
Nach einer langen politischen und rechtlichen Auseinandersetzung hat Serbien grünes Licht für das umstrittene Lithium-Projekt im Jadar-Tal gegeben. Der Bergbaukonzern Rio Tinto plant, in der Region bis zu 58.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität pro Jahr zu produzieren. Diese Menge reicht aus, um jährlich Batterien für 1,1 Millionen Elektrofahrzeuge herzustellen.
Toyota, der offizielle Mobilitätspartner der Olympischen Spiele, plant bei den heute startenden Olympischen Sommerspielen eine Flotte von über 2.650 elektrifizierten Fahrzeugen, darunter BEVs, Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEVs), Hybrid-Elektrofahrzeuge (HEVs) und FCEVs einzusetzen. Dazu kommen 700 elektrischen Mobilitätslösungen für die letzte Meile, inklusive 250 Accessible People Mover (APM), die für Paris 2024 neu gestaltet und in Europa hergestellt wurden.
Volkswagen und Xpeng haben ihre Vereinbarung zur technischen Zusammenarbeit für eine E/E-Architektur erweitert. Diese soll ab 2026 nicht nur in die China-spezifische Elektroauto-Plattform CMP von VW integriert werden, sondern auch in alle Modelle der Marke Volkswagen auf Basis der globalen Plattform MEB für den chinesischen Markt. Drei sogenannte „Regionalcontroller“ sollen mehrere Steuergeräte ersetzen, was zu einer Reduzierung der Komplexität und der Kosten beiträgt. Die neue Architektur soll auch eine neue Generation an autonomen Fahrassistenten und „Smart-Cockpit-Softwarefunktionen“ ermöglichen.